Zu Ende März hin, zu Beginn des Frühlings,  wurde Ostara, die Göttin der Fruchtbarkeit, mit verschiedenen Opferritualen verehrt. An diesem Tag (manchmal ist es der 19. oder auch erst der 21. März) überquert die Sonne den Himmelsäquator und sie befindet sich senkrecht über dem Erdäquator. An diesem Äquinoktium ist die Nacht genau so lang wie der Tag und der Tag genauso lang wie die Nacht.Das gleiche Phänomen ergibt sich erneut im September – der Herbst-Tagundnachtgleiche oder auch Mabon genannt..

Als Fruchtbarkeitssymbole zu diesem Sonnenkreisfest galten insbesondere Eier und Kaninchen.

Die Eier wurden nicht selten bemalt und vergraben. Das Wiederauffinden dieser, durch nahestehende Personen etwa, sollte für einen reichen Kindersegen im folgendem Jahr sorgen. Die Kaninchen wurden verbrannt oder verspeist.

Im 19. Jahrhundert kam der Brauch zum heutigen Ostern auf.

Eine Erklärung, die aber wenig verbreitet ist, besagt, daß das Verstecken der Eier aus der Zeit der Konvertierung der Heiden zum Christentum stammt. Die frühchristliche Kirche machte sich nicht nur heidnische Fest-Tage zunutze, die sie mit einer neuen christlichen Bedeutung versah, um die Konvertierung zu erleichtern. Mitunter wurden auch Verbote und Bestrafungen eingesetzt.

Das Verschenken von Eiern zu Ostara, welches eine heidnische Tradition war, wurde von der Kirche unter Strafe gestellt – wahrscheinlich, um die alten Traditionen auszurotten und nur noch die kirchlichen Bräuche zu feiern. Um sich bei der Fortsetzung dieses alten Rituals nicht erwischen zu lassen, haben die Anhänger die Eier also nicht mehr persönlich verschenkt, sondern auf den Feldern von Freunden und Familie vergraben und versteckt. Dementsprechend mußten die Ostara-Eier also gesucht werden. Was wir bis heute noch machen.

Das Ei gilt in vielen Religionen als Symbol für neues Leben oder Wiedergeburt. Aus einem Ei schlüpft ein Küken, aus einem leblosen Gegenstand entsteht neues Leben.

Auch das Osterei ist einer der Bräuche, der eigentlich einen heidnischen Ursprung hat, aber von der christlichen Kirche einverleibt wurde. Indem alte Traditionen beibehalten und mit einer neuen Bedeutung versehen wurden, gestaltete sich die Konvertierung der Heiden zum Christentum um vieles einfacher. Ostern und das Osterei sind da keine Ausnahme. Die althergebrachte Symbolik von neuem Leben bot sich geradezu an, in die christliche Symbolik um Ostern herum integriert zu werden. In der Interpretation der christlichen Kirche bedeutet das Osterei den Triumph des Lebens (das Küken) über den Tod (die leblose Schale), Jesu Christi Wiederauferstehung nach der Kreuzigung.

Außerdem waren Eier in der Fastenzeit nicht zugelassen. Die Eier, die während dieser Zeit gelegt wurden, wurden meist hartgekocht und somit haltbar gemacht. Nach vierzig Tagen konnten die Gläubigen am Ostersonntag dann erstmals wieder Eier essen – was liegt da näher, das Ei zu etwas Besonderem an diesem Tag zu machen.

Auch der Brauch, die Eier zu färben oder zu dekorieren, hat nichts mit der christlichen Tradition zu tun. Eier wurden, wie schon erwähnt, lange vor der Einführung des kirchlichen Osterfestes „geschmückt“. Je nachdem, welche Mittel einem zur damaligen Zeit zur Verfügung standen, sah die Dekoration unterschiedlich aus. Wer es sich leisten konnte, wickelte die Eier in Blattgold ein; wer etwas ärmer dran war, kochte die Eier zusammen mit Blättern oder Blüten verschiedener Blumen, um ihnen Farbe zu geben.

Niemand kann mit Sicherheit sagen, welche heidnischen Ursprünge dem heutigen Osterfest zu Grunde liegen. Es wird vermutlich nicht auf eine Göttin Ostara zurückzuführen sein und schon gar nicht auf einen druidischen Brauch namens Alban Eiler.

Es ist jedoch stark anzunehmen, dass heidnische Festivitäten einst sehr wohl existierten. Diese haben aber sicher nichts mit der Wiedergeburt von Jesus Christus zu tun, wie uns das Christentum seit dem Jahr 325 dieses Fest verkauft. Es handelt sich vielmehr und eine zyklische Form der Wiedergeburt, in welcher die Rückkehr der Sonne und des Lichtes zelebriert wird.

Die Natur feiert ihre alljährliche Wiederauferstehung! Fruchtbarkeit, symbolisiert in Form von Eiern, keimt allerorts neu auf. Die Tiere sind für die Paarung bereit, neues Leben reift im Leib der Erde und im Leib der Tiere heran.

Es zieht sich die Dunkelheit zurück und jeder spürt es tief in seinem Herzen: der Frühling ist da!

Die Tagundnachtgleiche ist das Fest der Wiedergeburt der Natur, ein Fest der Fruchtbarkeit. Es wurde seit jeher ausgelassen und euphorisch gefeiert. Noch heute brennen vielerorts die großen und kleinen Osterfeuer, welche wohl aus heidnischen Tagen übernommen sind. Die Menschen treffen sich mit Freunden und der Familie und erfreuen sich gemeinsam daran, dass nun die Kälte der Wärme weichen muss. Das nun die Äcker wieder bestellt, das Saatgut wieder gesät wird, das neues Leben beginnt und die Natur aus ihrem Winterschlaf endgültig erwacht ist.

Veröffentlicht in Blog, Interessantes, Termine.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert