So „schön“ waren die Fürstenfelder Ritterspiele 2019

Jetzt waren wir ganze fünf Tage im Lagerleben zusammen mit Arflognir Sifjar und hatten wirklich eine Menge Spaß zusammen!

Leider mit einem leicht bitteren Beigeschmack, denn bei den Fürstenfelder Ritterspielen werden wir – Campa Freya – definitiv nicht mehr zugegen sein!

Einige schöne Lager waren dort, die wir kennen lernen durften. Da gab es einen ganz patenten Schmied, bei dem wir tolle Stücke für unsere Küche bestellen konnten – inklusive netten Gesprächen an unserem Küchen-Feuer. Leider haben wir keine Kontaktdaten ausgetauscht. 

Dann gab es noch eine so liebe Spielsachen-Händlerin, der wir mit einigen Mahlzeiten das Leben retten durften. Ein Wiedersehen in der nächsten Saison wäre für uns ein Fest!

Kennenlernen durften wir nun auch unsere Nachbarn von „Der Schwertbund“ und freuen uns auf ein Wiedersehen in Feuchtwangen!

Auch am Wetter kann man nichts ändern, es war halt ein typischer Herbstbeginn mit hoher Regenwahrscheinlichkeit – wir sind am letzten Tag wirklich fast im Matsch versunken, was zwar lästig war aber uns nicht daran hinderte gute Laune zu haben!

Die Organisation seitens des Veranstalters hätte man aber wirklich um einiges besser machen können!

Wir wissen, dass es verdammt schwer ist, so ein Event mit Ritterturnier, Händlern und Lagerleben, sanitären Einrichtungen, Holzlieferung, Sanitätsdienst und Müllentsorgung auf die Beine zu stellen und man kann es nicht jedem recht machen.

Es fehlte die Kommunikation zwischen Veranstalter mit den Lagern – es gab zwar einen Flyer, aber ein genauerer Ablaufplan wäre schön gewesen. Keiner wusste so recht, wann welches Lager wie in die Arena zu laufen hat. Keiner wusste, wann man sich wo treffen sollte dafür! Es war einfach nur Stress, wenn es irgendwie von irgendwoher um drei Ecken hieß, dass es nun los geht und man sich in seine Rüstung werfen soll, damit die Besucher auch was zu sehen bekamen! Da sinkt die Motivation gegen null!

Aber es kam noch schlimmer: der ständige Kampf zwischen Lagernden und Ausstellern ist salopp gesagt zum kotzen. Man muss sich von keinem Alkoholausschank der Welt beleidigen oder gar besoffen anpöbeln lassen! Leider jedoch passierte genau das mitten im Marktbetrieb mit dem öffentlichen Anpöbeln und auch nachts ging es dann noch mal weiter, als eigentlich alles ruhig war und überall die Feuer in den Lagern brannte. Wenn dann ein Ausschank sein bester eigener Kunde ist und die eigenen Grenzen nicht kennt, macht das keinen guten Eindruck! Kein Wunder, dass selbst dessen Hunde nicht gehorchen und freilaufend die Wiese voll koten. So macht es keinen Spaß!

Wir hatten acht Kinder in unserem sehr gastfreundlichen Lager dabei und hießen alle freundlich-gesonnenen Besucher – seien es Lagernde, Händler, Darsteller oder Marktbesucher – herzlich willkommen! Aber wenn gewisse Mitarbeiter vom „Zonkus Conkus“ meinen, direkt hinter unsere Zelte pissen zu müssen (mit der Aussage „Wir arbeiten hier!“) dann hört der Spaß auf! Es wurde einfach das Recht herausgenommen, quer durch unser Lager hinter unsere Kinderzelte zu stapfen, um sich genau dort zu erleichtern! Selbst die Kinder haben gesagt, dass es lästig war, wenn jemand sich den Weg mit der Taschenlampe sucht und auf die Zeltwände leuchtet oder über die Spannseile stolpert! Das ist echt frech und egoistisch. Und in dieser Hinsicht war der Regen wohl dazu ein wahrer Pluspunkt!

(Ich möchte jetzt nicht darüber nachdenken, ob sich nach dem Pinkeln die Hände gewaschen worden sind, bevor vom jeweiliger Wildpinkler weiter Speisen zubereitet und Getränke an die Kunden serviert wurden..)

Abschließend noch ein weiteres großes Manko: auch wenn es alle am Ende eilig haben heim zu kommen, ist unsere Auffassung eigentlich, dass ein Veranstalter zu erst kommt und auch zu letzt das Feld verlässt! Es kann nicht sein, dass dieser als Erster anfängt abzubauen und somit den Lagernden dadurch den Weg mit seinen Fahrzeugen so verschließt, dass man selber erst mit dem Pkw und Anhänger mitten in der Nacht zum Platz kommt um aufzuladen, wenn die anderen endlich fertig sind! Da muss einfach mal ein Plan her, wer wie zuerst reinfährt, damit alle gerade bei so einem Wetter schnell abgebaut und aufgeladen bekommen! Sowas nennt man Toleranz!

Es tut uns leid, dass wir nicht wirklich Lob über das Event selbst austeilen, aber es gab nur wenig zu loben, was die Organisation angeht!

Die Märchenstunde auf der Bühne war jedenfalls eine Ohren- und Augenweide! Unsere Kinder im Lager und so manch bärtiger harter Kerl waren sehr angetan – allein die Tatsache, dass es bei jedem Auftritt wieder eine andere Geschichte gab verzauberte! Es war wunderschön!

Dann gab es auch wirklich tolle Besucherin wie Uli, die in Zukunft sicher öfters bei uns verweilen wird! Wir behalten sie einfach als unsere Lager-Omi, denn sie hat mit all ihrer Herzlichkeit und Frohsinn spontan Teig vorbereitet um mit den Kindern Stockbrot zu backen, hat sich den Kleinsten angenommen und getröstet, war einfach dabei, als wäre sie schon immer ein Teil von uns gewesen! Sie war ab dem ersten Tag geblieben und der Abschied am letzten Tag war irgendwie komisch schwer.

Alles in allem war es innerhalb unserer Runde ein wirklich tolles Lagerleben mit vielen Späßen, tiefgründigen Lagerfeuer-Momenten und einem Gefühl von Familie.

Zuletzt möchte ich hier wieder einige Impressionen aus unserem Lager zeigen und freue mich bereits auf den nächsten Markt mit bekannten und noch unbekannten Gesichtern:


Kleiner Nachtrag:

Noch bevor wir unseren Blogbeitrag veröffentlicht hatten, wurde uns über Dritte vom Veranstalter ausgerichtet, dass Campa Freya bei den Fürstenfelder Ritterspielen nicht mehr willkommen ist. 🤦🏼‍♀️🤣 Keine Sorge, wir lagern lieber woanders, wo es höflicher zugeht! 

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